Q-Fieber auf Menschen übertragen - Ausbruch in Berlin gestoppt

Berlin (dpa/bb) - In Berlin ist es im Sommer zu einer Übertragung der
Tierkrankheit Q-Fieber von Schafen auf Laborpersonal gekommen.
Bekannt seien bisher bis zu 15 Ansteckungsfälle, die zu diesem
Ausbruch gezählt würden, sagte Silvia Kostner, Sprecherin des
Landesamts für Gesundheit und Soziales am Freitag und bestätigte
Medienberichte. Q-Fieber kann beim Menschen mit grippeähnlichen
Symptomen einhergehen, aber auch zu Komplikationen führen.

Größere Ausbrüche wie dieser seien in Berlin selten, sagte Kostner.
Das Infektionsgeschehen sei in diesem Fall aber schnell erkannt und
auch beendet worden. «Zu keinem Zeitpunkt gab es eine Gefährdung für

die Allgemeinbevölkerung», ergänzte die Sprecherin. Die jüngste dem

Amt bekannte Erkrankung beim Menschen sei bereits Ende Juli gewesen.

Q-Fieber ist nach der Definition des Robert Koch-Instituts (RKI) eine
fast weltweit verbreitete Zoonose - also eine Krankheit, die von
Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Auslöser ist ein
Bakterium mit Namen Coxiella burnetii. Unter Tieren spielen Zecken
bei der Verbreitung eine Rolle. Die Symptome bei Tieren sind oft
nicht eindeutig, die Krankheit ist für sie nicht tödlich.

In etwa der Hälfte der Fälle komme es bei einer Übertragung auf den
Menschen - zum Beispiel über die Luft oder Ausscheidungen der Tiere -
zu einer grippeähnlichen Erkrankung, heißt es beim RKI. Sie könne
durch die Entzündung von Lunge, Leber, Herzmuskel oder Gehirn
kompliziert werden. Chronische Krankheitsverläufe, hauptsächlich
Herzklappenentzündungen, seien sehr selten, aber wegen ihrer
Krankheitsschwere gefürchtet.

Gefährdet seien insbesondere Menschen, die engen Umgang mit Tieren
haben, zum Beispiel Tierhalter, Schlachter, veterinärmedizinisches-
und auch Laborpersonal. Bundesweit schwanken die Infektionszahlen
stark von Jahr zu Jahr. Seit 2001 gab es zwischen 55 und 416
registrierte Erkrankungen pro Jahr, ohne einen erkennbaren Trend.