Weniger Schüler in NRW in Quarantäne - Infektionszahl geht zurück

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in
Corona-Quarantäne ist seit Einführung neuer Regeln in
Nordrhein-Westfalen deutlich gesunken. Am Stichtag 22. September
befanden sich nach Auskunft der Schulen landesweit rund 7580 Kinder
und Jugendliche in häuslicher Isolation, zwei Wochen zuvor (Stichtag:
8. September) waren es noch mehr als 31 400. Das teilte das
Schulministerium am Freitag mit. Seit Mitte September gelten in
NRW Quarantäne-Erleichterungen. So müssen grundsätzlich nur noch
nachweislich infizierte Schüler in Isolation.

Auch die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in der Schülerschaft
geht laut Ministerium zurück. Meldeten die Schulen zum Stichtag 8.
September noch insgesamt 8437 bestätigte Corona-Fälle, so seien es in
dieser Woche noch 4780 gewesen. Das entspreche einem Anteil von etwa
0,25 Prozent der Schüler.

Allerdings liegt der Inzidenzwert der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern in sieben Tagen bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter
immer noch weit höher als in anderen Altersgruppen. So lag die
Inzidenz in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen laut Zahlen des
Landeszentrums Gesundheit vom Donnerstag bei 182,7 und bei den 5- bis
9-Jährigen bei 134,9.

Mit den neuen Test- und Quarantäneregeln werde ein stabiler
Präsenzunterricht für Kinder und Jugendliche gesichert, erklärte
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Durch inzwischen drei
wöchentliche Schnelltests an den weiterführenden Schulen behalte das
Ministerium die Entwicklung des Infektionsgeschehens «sehr genau im
Blick». An Grund- und Förderschulen werde weiter auf die
PCR-Lolli-Tests gesetzt.

Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW NRW bedeuten sinkende
Quarantänezahlen gerade nicht Sicherheit im Präsenzunterricht. «Wenn

nur das positiv getestete Kind in Quarantäne geht und gleichzeitig in
weiten Teilen auf Selbsttests gesetzt wird, ist das riskant»,
erklärte die GEW-Landesvorsitzende Ayla Çelik. So würden
Infektionsketten nicht durchbrochen und Infektionen blieben unter dem
Radar. Vielmehr sollten flächendeckende, engmaschige PCR-Tests und
Luftfilter selbstverständlich sein - besonders mit Blick auf die
kommende kalte Jahreszeit.