Über 90 Prozent des Krankenhauspersonals gegen Coronavirus geimpft

Die Impfskepsis in der bayerischen Bevölkerung ist hoch, die
Impfquote niedriger als in Norddeutschland. Doch das gilt nicht für
Bayerns Krankenhäuser - die ganz große Mehrheit der Belegschaften hat
sich gegen das Coronavirus impfen lassen.

München (dpa/lby) - An Bayerns Krankenhäusern sind mittlerweile über

90 Prozent der Belegschaft vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
In der Bayerischen Krankenhausgesellschaft seien keine nennenswerten
Impflücken mehr beim Klinikpersonal bekannt, sagte ein Sprecher auf
Anfrage. Laut Gesundheitsministerium in München hat es in den
vergangenen Wochen nur noch vereinzelt coronabedingte
Personalausfälle gegeben.

Viele Krankenhäuser hatten im ersten Jahr der Pandemie mit
Personalproblemen zu kämpfen, weil auch zahlreiche Krankenschwestern,
Pfleger, Ärztinnen und Ärzte sich mit dem Erreger infizierten.
Mittlerweile gebe es an den Krankenhäusern «eine sehr niedrige Zahl
an Ausbruchsgeschehen», erklärte die Ministeriumssprecherin.

Die Impfquote an den Kliniken im Freistaat ist damit sehr viel höher
als im Schnitt der vergleichsweise impfskeptischen bayerischen
Bürgerschaft. Am Donnerstag waren laut Impf-Dashboard des Bundes gut
61 Prozent der bayerischen Bürger zweimal geimpft, in Bremen dagegen
waren es 74 Prozent. «Wir sind über die hohe Impfquote in den
bayerischen Kliniken sehr froh und bitten auch alle
Klinikbeschäftigten, in ihrem privaten Umfeld für die Impfung zu
werben», sagte Roland Engehausen, der Geschäftsführer der Bayerischen

Krankenhausgesellschaft.

Obwohl es Fälle gibt, in denen sich Geimpfte infizieren und
erkranken, treffen schwere Corona-Verläufe nahezu ausschließlich die
Ungeimpften. «Wir sehen in den Kliniken, wie gut die Impfung schützt,
da neun von zehn mit Covid-19 infizierte Intensivpatienten ungeimpfte
Personen sind», sagte Engehausen dazu.

Krankenhäuser sind nach dem Infektionsschutzgesetz berechtigt, den
Impfstatus ihrer Belegschaften abzufragen. Seit Mitte September gilt
das für alle stationären Pflegeeinrichtungen, diese dürfen nunmehr
bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auch ungeimpfte Bewerberinnen
und Bewerber ablehnen.

Diese Entscheidung überlässt die Staatsregierung aber den
Arbeitgebern: «Es bestehen seitens der Staatsregierung daher auch
keine Empfehlungen, Neueinstellungen von Beschäftigten in
Pflegeeinrichtungen nur dann vorzunehmen, wenn die neuen
Mitarbeitenden vollständig geimpft sind», erklärte die Sprecherin des

Gesundheitsministeriums.