EU befragt Bürger zu Grenzwerten für Luftqualität

Brüssel (dpa) - Bürgerinnen und Bürger können ab sofort an einer
Befragung zu strengeren Grenzwerten für saubere Luft teilnehmen. Wie
die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, werden die Antworten in
den laufenden Prozess zur Überarbeitung von Luftqualitätsrichtlinien
einfließen. Mit diesem will EU-Kommission unter anderem Grenzwerte an
neue Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anpassen.

Diese WHO hatte am Mittwoch strengere Höchstwerte unter anderem für
Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) empfohlen. Demnach sollten
beispielsweise nur noch 10 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter
in der Luft sein. Die EU erlaubt bislang noch 40 Mikrogramm pro
Kubikmeter. Relevant könnten strengere Grenzwerte unter anderem für
die Nutzer von Dieselfahrzeugen sein, da Diesel-Pkw als Hauptquelle
für Stickstoffoxid in den Städten gelten.

Laut EU-Umweltagentur EEA ist Luftverschmutzung die größte von der
Umwelt ausgehende Gesundheitsgefahr in Europa. Nach Angaben der
EU-Kommission sterben jedes Jahr rund 400 000 Menschen in der EU
vorzeitig wegen schlechter Luft. Der wirtschaftliche Schaden durch
Luftverschmutzung - etwa wegen Krankheiten, schlechter Ernten oder
Gebäudeschäden - belaufe sich in der EU auf 330 bis 940 Milliarden
Euro pro Jahr.

Die Online-Befragung der EU-Kommission ist noch bis zum 16. Dezember
geöffnet. Neben Bürgerinnen und Bürgern sind auch Organisationen,
Unternehmen und Behörden zur Teilnahme eingeladen.