Israel: Lehrer ohne «Grünen Pass» werden ohne Gehalt beurlaubt

Tel Aviv (dpa) - In Israel werden Lehrer ohne den sogenannten Grünen
Pass, die sich auch nicht auf das Coronavirus testen lassen wollen,
ab dem 3. Oktober vom Unterricht freigestellt. Den Grünen Pass gibt
es für Geimpfte und Genesene. Die Lehrer dürfen dann auch nicht
online unterrichten und erhalten kein Gehalt, wie eine Sprecherin des
Erziehungsministeriums am Donnerstag bestätigte.

Laut Medienberichten sind von 3. Oktober an Grüne Pässe auch nur noch
bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung gültig. Danach müssen
Betroffene eine dritte Spritze als Auffrischung erhalten.

Israel bemüht sich angesichts hoher Infektionsraten die stagnierende
Impfquote zu erhöhen und Impfskeptiker und -verweigerer zu erreichen.
5921 neue Corona-Fälle meldete das Gesundheitsministerium am
Donnerstag für den Vortag. Bisher sind rund 60 Prozent der 9,4
Millionen Einwohner zweifach geimpft, knapp 34 Prozent dreifach.

Experten haben bereits in den vergangenen Tagen vor einer Überlastung
des Gesundheitssystems durch ungeimpfte schwerkranke Corona-Patienten
gewarnt. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman
Asch, forderte am Donnerstag laut Medienberichten neue Beschränkungen
für Versammlungen.

Israel hat Ende Juli als erstes Land weltweit damit angefangen,
dritte Impfungen zu vergeben. Hintergrund der Entscheidung sind
Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der
Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Voraussetzung für
die dritte Spritze ist nur, dass die zweite Impfung mindestens fünf
Monate zurückliegt.