Marburger Bund: Befristungen verschärfen Ärztemangel

Stuttgart (dpa/lsw) - Angestellte Ärztinnen und Ärzte in
Baden-Württemberg sind nach einer Umfrage des Marburger Bunds
überlastet und überwiegend befristet beschäftigt. 55 Prozent der
befragten Mitglieder des Verbands haben befristete Arbeitsverträge,
wie aus der Umfrage hervorgeht, die am Donnerstag in Stuttgart
vorgestellt wurde. An den Unikliniken sind es sogar noch mehr - dort
sind mehr als 80 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte befristet
angestellt.

Die Landesvorsitzende des Verbands, Sylvia Ottmüller, warnte, dass
Befristungen den Ärztemangel im Land verschärfen könnten. Denn: Jeder

zehnte Befragte habe schon überlegt, wegen der Befristungen den Job
in der Uniklinik an den Nagel zu hängen und den Beruf aufzugeben.
Ottmüller geht davon aus, dass durch die Belastungen durch die
Corona-Pandemie noch mehr Medizinerinnen und Mediziner ans Aufhören
denken.

Der Marburger Bund ist ein Berufsverband der angestellten und
verbeamteten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Zum Landesverband
Baden-Württemberg gehören nach eigenen Angaben mehr als 18 000
Mitglieder.