DGB kritisiert Aus der Quarantäne-Entschädigung für Ungeimpfte

Berlin (dpa) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat scharfe
Kritik an dem Beschluss der Gesundheitsminister geübt, dass
Nicht-Geimpfte künftig bei Verdienstausfällen wegen angeordneter
Corona-Quarantäne keine Entschädigung mehr bekommen sollen. «Es kann

nicht sein, dass die Politik die Verantwortung für den Kampf gegen
die Pandemie einfach bei den Beschäftigten ablädt», sagte DGB-Chef
Reiner Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).
«Eine Impfpflicht durch die Hintertür lehnen wir weiterhin ab.»
Außerdem bedeute die Neuregelung auch, dass Beschäftigte dem
Arbeitgeber ihren Impfstatus offenlegen müssten.

Hoffmann betonte, es sei eine der wichtigsten Errungenschaften der
Arbeiterbewegung, dass Arbeitgeber so wenig wie absolut nötig über
das Privatleben und damit auch die Gesundheitsentscheidungen der
Beschäftigten erfahren. Vorerkrankungen, gesundheitliche
Einschränkungen oder sonstige Informationen über Eingriffe in den
eigenen Körper seien - bis auf Informationen über die grundsätzliche

Eignung für die Ausübung der jeweiligen Tätigkeit - Privatsache der
Beschäftigten. «Wir wollen nicht, dass Arbeitgeber ihre Machtposition
über die Kenntnis der Gesundheitsdaten ihrer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ausbauen.»

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Mittwoch
mehrheitlich beschlossen, dass es für Verdienstausfälle wegen einer
angeordneten Quarantäne für die meisten ungeimpften Arbeitnehmer
spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr geben soll.
Greifen soll dies für alle, für die es eine Impfempfehlung gibt und
die sich auch impfen lassen können. Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn (CDU) hatte erklärt, es gehe nicht um Druck, sondern auch um
Fairness.