FDP und DGB in NRW kritisieren Einschränkung der Lohnfortzahlung

Essen (dpa/lnw) - FDP-Politiker und Gewerkschafter in NRW haben
kritisiert, dass Ungeimpfte künftig keine Entschädigung für
Verdienstausfälle wegen einer Corona-Quarantäne bekommen sollen. Die
gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne
Schneider, sagte der «WAZ» (Donnerstag), eine Ungleichbehandlung in
Fragen des Arbeitsrechts sehe die Fraktion ebenso wie staatlich
vorgegebene 2G-Regelungen (Zutritt etwa nur für Geimpfte und
Genesene) kritisch. «Wir setzen auf Eigenverantwortung, Information
und Aufklärung, um möglichst viele Menschen zu überzeugen, sich gegen

Covid impfen zu lassen», sagte Schneider.

Auch die NRW-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Anja
Weber, zeigte sich ablehnend. Konflikte würden so in die Betriebe
getragen, sagte sie der «WAZ». Es mache einen Unterschied, ob Kino-
oder Restaurantbesuche erschwert würden, oder ob man bei Arbeit und
Entgelt ansetze und damit an die Existenzgrundlage gehe.

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verteidigte die Einigung
zwischen Bund und Ländern: «Ich halte den Beschluss für richtig»,
sagte er der «WAZ».

Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne sollen
die meisten Nicht-Geimpften spätestens ab 1. November keine
Entschädigung mehr bekommen. Betroffen sind davon nur Menschen, für
die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen
können.