Spahn: Bei «Pandemie-Extremismus» entschieden Nein sagen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach dem
tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter zum Einschreiten
gegen Hass aufgerufen. Nach 18 harten Monaten für die Gesellschaft
dürften aus Spannungen nicht Spaltungen werden, sagte der
CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. «Deswegen sollten wir klar und
entschieden zu jeder Form von Pandemie-Extremismus Nein sagen.» Die
Hintergründe der Tat in Idar-Oberstein machten «nicht nur traurig,
sondern auch wütend».

Ein 49 Jahre alter Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in
Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, dem 20 Jahre alten
Tankstellen-Kassierer am Samstag in den Kopf geschossen zu haben.
Dieser hatte ihn zuvor auf die Maskenpflicht hingewiesen. Spahn
zeigte sich erschüttert über die Tat und sprach von einem
«kaltblütigen Mord», der nicht im Affekt geschehen sei.

Das Umfeld und die Umstände hätten viel mit Hass und Hetze zu tun,
die in sozialen Medien verbreitet würden. Auch auf Demonstrationen
würden Begriffe wie «Volksverräter» gerufen. «Aus Worten werden
irgendwann auch Taten», warnte Spahn. Ausdruck von Protest müsse es
in einer Demokratie geben. Er könne aber nur sehr dafür werben, dass
alle ihre Worte wägten und bei Hass und Verschwörungsmythen früh
jemand aufstehe und sage: «Nein, bis hierhin und nicht weiter.»