Urlaub am Mittelmeer in diesem Herbst gefragt - Hoffnung auf US-Markt

Der Sommer geht in die Verlängerung: Das Interesse an Reisezielen
rund um das Mittelmeer im Herbst scheint groß. Hoffnung macht der von
der Corona-Krise hart getroffenen Touristikbranche auch eine
Entscheidung der USA.

Berlin (dpa) - Badeziele rund um das Mittelmeer sind nach Angaben des
Reiseverbandes DRV bei Urlaubern aus Deutschland in diesem Herbst
besonders gefragt. Besonders groß ist vor allem die Nachfrage nach
Pauschalreise-Zielen in Spanien, Griechenland und der Türkei, wie der
DRV am Dienstag mitteilte. Viele Länder am Mittelmeer - darunter
Griechenland, Italien und Türkei - haben demnach in diesem Jahr die
Saison verlängert. Hotels und Ferienanlagen seien länger als üblich
geöffnet und kämen auch noch Ende Oktober und im November als
Urlaubsziel in Frage. Die Herbstferien beginnen in den ersten
Bundesländern Anfang Oktober.

Erleichtert reagierten Veranstalter und die Lufthansa auf die
Ankündigung der US-Regierung, ab November Ausländer mit einer
Corona-Impfung wieder einreisen zu lassen. Lufthansa verzeichnete
nach eigenen Angaben einen sprunghaften Buchungsanstieg für Flüge
über den Nordatlantik.

Ägypten, die Malediven und Seychellen sind dem DRV zufolge bei
Urlaubern in diesem Herbst ebenfalls sehr beliebt. Auch für Ziele,
die mit Auto, Bus oder Bahn erreicht werden können, zeichne sich ein
hohes Interesse ab. Gefragt seien dabei vor allem Deutschland,
Österreich, Italien und die Niederlanden.

Weil sich Reisebestimmungen wegen der Corona-Pandemie rasch ändern
können, buchen viele Sonnenhungrige kurzfristig - im Durchschnitt
vier bis sechs Wochen vor dem geplanten Start in den Urlaub. «Damit
zeigt sich, dass die Bundesbürger ihre aus dem ersten Halbjahr
aufgestaute Reiselust mit fortschreitendem Impftempo verstärkt
kurzfristig in konkrete Reisepläne umsetzten», erläuterte der DRV.
Sobald eine Reise- oder Quarantänebeschränkung für ein Land falle,
werde es auch gebucht.

Viele der traditionell im Herbst gefragten Fernstrecken-Ziele sind
wegen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie für Touristen
dagegen weiter nicht zugänglich. DRV-Präsident Norbert Fiebig
begrüßte daher die Ankündigung der USA, das Einreiseverbot für
vollständig geimpfte EU-Bürger aufzuheben. «Dass Geimpfte aus der EU

und aus Großbritannien von November an wieder auch zu touristischen
Zwecken in die USA einreisen können, ist eine sehr erfreuliche und
hoffnungsvolle Nachricht.» Das Land ist Fiebig zufolge mit jährlich
über zwei Millionen Besuchern aus Deutschland das wichtigste
Fernreiseziel für den deutschen Markt.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach von einem großen Schritt aus der
Krise für die Airlines des Konzerns und von einer guten Nachricht für
die transatlantische Partnerschaft. «Ab November können sich Familien
und Freunde endlich wiedersehen und Geschäftspartner ihre Beziehungen
wieder persönlich weiterentwickeln.» Bereits in den ersten Stunden
nach der Ankündigung seien die Buchungen für Lufthansa-Flüge über d
en
Nordatlantik im Wochenvergleich um 40 Prozent gestiegen. Das
Flugangebot zwischen Europa und den USA sei in den vergangenen
Monaten bereits auf mehr als 200 wöchentliche Verbindungen zu 17
US-Zielen ausgebaut worden und könne kurzfristig noch erweitert
werden.