Inzidenz bei schulpflichtigen Kindern in Bayern steigt stark

In der ersten Schulwoche gingen in Bayern die Corona-Infektionszahlen
zurück. In der Altersgruppe der schulpflichtigen Kinder gab es aber
einen deutlichen Anstieg. Durch die Schultests dürften viele
unentdeckte Infektionen zum Vorschein gekommen sein.

München (dpa/lby) - Durch die Coronatests in den Schulen sind
möglicherweise deutlich mehr Infektionen bei Kindern und Jugendlichen
entdeckt worden. Dies lassen die aktuellen Infektionszahlen des
Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
(LGL) vermuten. Demnach ist die Inzidenz in der Altersgruppe der 6-
bis 15-Jährigen in der zurückliegenden Woche deutlich gestiegen,
während bei fast allen anderen Altersgruppen die Sieben-Tage-Inzidenz
im Freistaat rückläufig war.

Am Dienstag der vergangenen Woche war in Bayern Schulstart nach den
Sommerferien. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich seitdem
entsprechend des bayerischen Testkonzeptes mehrfach pro Woche in der
Schule testen. In der ersten Schulwoche waren noch überall die
Schnelltests im Einsatz, die bereits vor den großen Ferien verwendet
wurden.

In der Gruppe der 6 bis 11 Jahre alten Kinder gab es in der ersten
Schulwoche ein Anstieg der Inzidenz von 149 auf 191, während es bei
jüngeren Kindern einen leichten Rückgang auf 87 gab (minus 3).
Ähnlich deutlich war der Anstieg bei den 12- bis 15-Jährigen von 175
auf 202. Auch hier gab es bei den älteren Jugendlichen (16 bis 19
Jahre) einen Rückgang von 194 auf 173.

Auch bei den weiteren Altersgruppen gab es meistens rückläufige
Zahlen, nur bei den über 80-Jährigen gab es einen geringfügigen
Anstieg. Allerdings sind die Infektionszahlen bei den Rentnern
weiterhin unterdurchschnittlich in Bayern. Der Landesdurchschnitt der
Inzidenz sank laut Gesundheits-Landesamt in Erlangen in der
vergangenen Woche von 94 auf 87.

Woran der Anstieg bei den schulpflichtigen Kindern liegt, ist im
Detail nicht bekannt. Allerdings vermutet Henrike Paede vom
Bayerischen Elternverband einen Zusammenhang mit den seit 14.
September wieder stattfindenden Schultestungen. «Im Urlaub wurde
nicht getestet», sagte sie.

Dass sich die Kinder erst in der Schule angesteckt haben, schließt
die stellvertretende Landesvorsitzende als Grund für den deutlichen
Anstieg allerdings aus. Aufgrund der Inkubationszeit würden solche
Infektionen noch nicht in der Statistik auftauchen können.

Die Kinder und Jugendlichen müssen sich in den Schulen mehrfach pro
Woche selbst testen, um unerkannte Infektionen zu finden. In den
Grund- und Förderschulen werden die Schnelltests ab dieser Woche nach
und nach durch die sogenannten PCR-Lollitests ersetzt, die in den
Laboren ausgewertet werden und genauer sind als die bisherigen Tests.