Gesundheitsministerin lehnt Datum für Ende aller Corona-Auflagen ab

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula
Nonnemacher (Grüne) hält derzeit nichts von einem festen Datum für
das Ende aller Corona-Auflagen. «Die kalte Jahreszeit beginnt,
Menschen halten sich wieder häufiger in geschlossenen Räumen auf, wo
die Ansteckungsgefahr größer ist. Die Bevölkerung ist noch nicht in
ausreichendem Maße durch eine Impfung geschützt», sagte Nonnemacher
am Montag auf Anfrage.

Die vom Robert Koch-Institut (RKI) geforderten Impfquoten von 85
Prozent in der Altersgruppe der 18-59-Jährigen und von 90 Prozent bei
den über 60-Jährigen seien noch nicht erreicht. «Es wäre grob
fahrlässig, in solch einer Situation auf sämtliche Schutzmaßnahmen zu

verzichten», warnte Nonnemacher. «Deshalb bleiben Abstand, Hygiene
und Masken in vielen Lebensbereichen weiter unverzichtbar.»

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen,
hatte die Aufhebung aller Beschränkungen zum 30. Oktober gefordert.
«Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut
haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es
jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns
Freedom Day!», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag).


Die Bundesregierung erteilte Forderungen nach einem festen Datum für
ein Ende aller Corona-Auflagen allerdings am Montag vorerst eine
Absage. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, es gebe
guten Grund, grundsätzliche Maßnahmen wie Abstand und Maskenpflicht
weiter gelten zu lassen. In Brandenburg wie deutschlandweit sinken
derzeit die Corona-Infektionszahlen, das Ziel bei Impfungen ist aber
noch nicht erreicht.