Landesschülerrat fordert Hilfe beim Aufholen von Lernstoff

Homeschooling, kein Sport, keine Musikschule: Kinder und Jugendliche
haben während des Lockdowns besonders gelitten. Deshalb sollte jetzt
schnell mehr Personal zur Unterstützung in die Schulen geholt werden,
sagt Schülervertreter Justus Scheper.

Hannover (dpa/lni) - Nach mehr als 18 Monaten Corona-Pandemie will
Niedersachsen Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung der Folgen
helfen - dem Landesschülerrat geht das nicht schnell genug. Zur
Unterstützung der Lehrkräfte sollten kurzfristig Quereinsteiger und
Studierende in die Schulen geholt werden, sagte der Vorsitzende des
Gremiums, Justus Scheper, der Deutschen Presse-Agentur. «Vor allem in
den großen Städten stehen Studierende bereit.» Sie könnten dabei
helfen, die während des Lockdowns entstandenen Lücken zu schließen,
ist der 19 Jahre alte Gymnasiast aus Nordhorn in der Grafschaft
Bentheim überzeugt.

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte zum
Schuljahresbeginn das Aktionsprogramm «Startklar in die Zukunft»
angekündigt. Für dieses und kommendes Jahr stehen dafür 222 Millionen

Euro aus Landes- und Bundesmitteln bereit - unter anderem für
pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und studentische
Aushilfen in den Schulen.

Die Unterstützung fehle derzeit noch, kritisierte Scheper. Das
Personal sei knapp. Bei kurzfristigen Erkrankungen von Lehrerinnen
und Lehrern falle der Unterricht vielerorts komplett aus, weil keine
Vertretungskräfte vorhanden seien. Auch die Opposition im Landtag
sowie Lehrerverbände beklagten bereits, dass zum neuen Schuljahr
nicht genügend Lehrkräfte eingestellt worden seien. Manche Schulen
müssen deshalb auch Kürzungen etwa bei Arbeitsgemeinschaften oder dem
Förderunterricht für schwächere Schülerinnen und Schüler vornehme
n.

«Was die Ausstattung mit Luftfiltern angeht, hinkt Niedersachsen
anderen Bundesländern hinterher», bemängelte Scheper. Mittlerweile
seien die Preise für die Geräte gestiegen, zudem gebe es lange
Lieferzeiten. «Derzeit ist das Öffnen von Fenstern in den
Unterrichtsräumen noch kein Problem, weil das Wetter angenehm ist,
aber in den Wintermonaten wird das eine ordentliche Herausforderung.»

Das Maskentragen während des Unterrichts ist nach Beobachtung des
Gymnasiasten bei der weit überwiegenden Mehrheit der Schülerschaft
indessen akzeptiert und bereitet keine Probleme.