Gastronomen in Sachsen-Anhalt gegenüber der 2G-Option skeptisch

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Gastronomen in Sachsen-Anhalt blicken laut
einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur mit
Skepsis auf das neu eingeführte 2G-Optionsmodell. Neben der
verpflichtenden 3G-Regelung (Zutritt für Geimpfte, Genesene und
Getestete) bei Veranstaltungen ist demnach nun auch eine Selektion
nach dem sogenannten «2G-Optionsmodell» erlaubt ist. Das biete die
Möglichkeit, nur Geimpfte und Genesene einzulassen. Der Vorteil für
die Veranstalter: Auf Maskenpflicht, Abstandsregeln und
Kapazitätsbeschränkungen könne dann laut Eindämmungsverordnung
verzichtet werden.

Matthias Nawroth von der Arbeitsgemeinschaft Magdeburger Gastronomen,
Inhaber des Magdeburger «Ratskeller», hält die Neuregelung für «w
enig
sinnvoll». Die häufigen Umstellungen der Regelungen seien für die
Gäste nicht mehr nachvollziehbar. Zudem hält er die Regelung auch für

realitätsfern. Als Beispiel: «Jetzt haben Sie in Ihrem Bekanntenkreis
zwei Leute, die nicht geimpft sind und Sie wollen Geburtstag feiern,
dann schließen Sie die aus.»

«Wir positionieren uns hier nicht einheitlich», sagte Christian
Szibor, Geschäftsführer des Kultur- und Tagungszentrums «Festung
Mark» in der Magdeburger Innenstadt. Bei Veranstaltungen für ältere
Menschen mit einer durchschnittlich höheren Impfquote sei das
natürlich verlockend. Bei einer «Erstsemesterparty ist das hingegen
schwierig», erklärte Szibor. Deshalb wolle er erstmal an der
3G-Regelung festhalten.

Ähnlich verhält es sich bei der nach eigener Aussage größten
Diskothek Sachsen-Anhalts - der «Schorre» in Halle. «Wir werden die
3G-Regel weiterführen», sagte Uwe Helm, Eventmanager des Hauses. «Wir

sehen bei den Kontaktdaten, dass insbesondere die Jüngeren nicht
geimpft sind.» Eine 2G-Regel wäre somit aus der Sicht von Uwe Helm
unwirtschaftlich.