DIHK: Weg aus Corona-Krise kein Selbstläufer

Berlin (dpa) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat
umfassende Vorschläge vorgelegt, damit die Wirtschaft in Zeiten der
Pandemie zurück zu alter Stärke findet. «Der Weg aus der Krise ist
kein Selbstläufer», heißt es in einem Papier, das der Deutschen
Presse-Agentur vorlag. Es gehe darum, den weiteren Verlauf der
Pandemie besser zu überstehen. «Ein wichtiges Ziel der Corona-Politik
sollte sein, dass unter Beachtung der verbleibenden gesundheitlichen
Risiken die Restriktionen für die Wirtschaft weitestgehend
zurückgefahren werden.»

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte: «Die Corona-Pandemie ist weiter
eine Belastung für die deutsche Wirtschaft: Betriebe, die besonders
von den Lockdowns betroffen waren, haben ihre Verluste noch nicht
aufgeholt und kämpfen mit Liquiditätsengpässen. Gleichzeitig wirken
sich unterbrochene Lieferketten und Preissteigerungen für viele
Unternehmen negativ aus.»

Um diese Situation durch die vierte Welle nicht zu erschweren,
sollten alle Verantwortlichen Lehren aus den Erfahrungen des ersten
Pandemie-Jahres ziehen, so Adrian. «Unternehmen plädieren unter
anderem für bundesweite, transparente Corona-Regelungen sowie für
digitale Lösungen, um den Geschäftsbetrieb im Einklang mit dem
Gesundheitsschutz aufrecht zu erhalten. Zielgerichtet und schnell
eingesetzte Förderinstrumente seien bei Bedarf wichtig, um den
Unternehmen den Weg aus der Krise zu ermöglichen.

In einem Papier - Ergebnis monatelanger Beratungen auf Ebene der
Industrie- und Handelskammern - heißt es, die Krise habe Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft in ihrem Ausmaß weitgehend unvorbereitet
getroffen: «Nach eineinhalb Jahren Pandemie haben wir mittlerweile
viele Erkenntnisse gewonnen. Diese sollten wir in konkrete
Handlungsempfehlungen und Vorschläge einfließen lassen, wie wir den
weiteren Verlauf der Pandemie jetzt besser überstehen können.»

So wären Regelungen und unvermeidbare Einschränkungen der
Geschäftstätigkeit leichter vermittelbar und würden besser
angenommen, wenn sie bundesweit einheitlich gelten würden. Es müsse
verlässlich und rechtzeitig informiert werden über Regeln am
Standort. Zwischen Politik, betroffenen Unternehmen und Verbänden
brauche es eine intensivere Abstimmung. Mit einem stärkeren Einsatz
von digitalen Tools hätten viele Schließungen verhindert werden
können. Die Digitalisierung der Verwaltung müsse vorangetrieben
werden.

Professionelle und zwischen Bund und Ländern abgestimmte Strukturen
könnten die Auszahlung von Hilfen beschleunigen, heißt es weiter.
Eine damit einhergehende bundesweite IT-Struktur sollte
Schnittstellenprobleme etwa zwischen IT-Programmen von Bund und
Ländern vermeiden. Es solle zudem eine «Lock-Down-Datenbank» erstellt

werden: «Daten zu den regional unterschiedlichen staatlichen
Anordnungen erleichtern Antragstellern den Nachweis der Betroffenheit
und den Bezug zu spezifischen Schließungsanordnungen von Bund,
Ländern und Kommunen.»