Australien: Festnahmen und Verletzte bei Demos gegen Corona-Maßnahmen

Melbourne (dpa) - Bei Anti-Lockdown Protesten in der australischen
Millionenstadt Melbourne sind Medienberichten zufolge 235 Menschen
festgenommen worden. Zehn Polizisten wurden demnach bei den Protesten
am Samstag verletzt, sechs von ihnen mussten wegen Brüchen und
anderer Verletzungen vorübergehend in Kliniken behandelt werden.

Rund 700 Menschen hatten den Berichten zufolge an den Protesten
teilgenommen, viele von ihnen ohne Masken. Etwa 2000 Polizisten seien
im Einsatz gewesen. Die Beamten setzten laut Berichten Pfefferspray
ein. Busse und Bahnen seien vorübergehend nicht in die Innenstadt
gefahren, wichtige Straßen seien zeitweise gesperrt worden. Auch in
anderen Städten, darunter in Sydney und Brisbane, sei am Samstag
gegen strikte Corona-Maßnahmen demonstriert worden.

Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hat viele Monate
lang eine Null-Covid-Strategie verfolgt und versucht, das Virus mit
geschlossenen Außengrenzen und strikten Lockdowns auszumerzen. Mit
der Ausbreitung der Delta-Variante mussten aber mehrere
Regionalregierungen bereits einräumen, dass die Strategie nicht mehr
aufgeht. Die Lockdowns häufen sich landesweit. Rund 1150 Menschen
sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, mehr als 84 000
Menschen infizierten sich seit Beginn der Pandemie im ganzen Land.