Umfrage: Gespräche und Vorbilder helfen Kindern gegen Corona-Stress

Hannover (dpa) - Rad fahren, ruhige Vorbilder, Gespräche in der
Familie - Eltern haben in der Corona-Pandemie verschiedene Wege
gewählt, um den Stress für ihre Kinder zu reduzieren. In einer
Forsa-Umfrage gaben viele von ihnen an, es helfe dem eigenen Kind,
wenn die Eltern als Vorbild ruhig blieben (89 Prozent) oder man etwas
unternehme, zum Beispiel Rad fahre oder Gesellschaftsspiele spiele
(89 Prozent). Viel miteinander zu reden (84 Prozent), die
coronabedingten Einschränkungen verständlich zu erklären (75 Prozent)

und mit den Großeltern eine Videokonferenz zu haben statt sie
persönlich zu treffen (57 Prozent) helfe ebenfalls.

Forsa befragte im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse bereits
im Frühjahr 1002 Eltern, die Ergebnisse wurden nun zum Weltkindertag
am 20. September veröffentlicht. KKH-Psychologin Franziska Klemm
erklärt dazu: «Regelmäßige Gespräche über Ängste, Wünsche
und Sorgen
können helfen, jedes Familienmitglied wahrzunehmen und Verständnis
füreinander zu schaffen.» In mehr als jeder zweiten Familie (57
Prozent) habe es zudem geholfen, die Kinder in die Arbeit im Haushalt
einzubeziehen. «Sich nützlich fühlen und gebraucht zu werden,
vermittelt immer ein gutes Gefühl. Das gilt nicht nur in
Krisensituationen», so die KKH-Psychologin.

Mehr als drei Viertel der Eltern (77 Prozent) gaben bei der Umfrage
an, die Schulschließungen und die anderen coronabedingten
Einschränkungen hätten beim eigenen Kind Stress verursacht. Besonders
oft wurden als Stressfaktoren genannt, dass sich Kinder nicht mit
Freunden treffen konnten (85 Prozent) und Freizeitaktivitäten wie
Vereine fehlten (81 Prozent). Auch das digitale Lernen zu Hause im
Homeschooling (56 Prozent) und das Alleinsein, weil die Eltern
arbeiten mussten und Schulen geschlossen waren (32 Prozent), machten
Eltern oft als Grund für zusätzliche Belastung aus.