US-Experten gegen generelle Corona-Auffrischungsimpfungen

Washington (dpa) - Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA
hat sich mit großer Mehrheit gegen generelle
Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer
ausgesprochen. Die einflussreiche Gruppe von Wissenschaftlern kam am
Freitag nach stundenlanger Diskussion zu dem Schluss, dass
vorliegende Daten eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis
für Menschen älter als 16 Jahre nicht rechtfertigten. US-Präsident
Joe Biden hatte sich angesichts abnehmender Immunität gegen Covid-19
für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung
schon mehr als acht Monate her ist.

Zuletzt hatten aber auch Forscher im Fachmagazin «The Lancet» Zweifel
an Corona-Auffrischungsimpfungen geäußert: «Die bisherige Studienla
ge
zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer,
vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen»,
hieß es dort. Die weltweit noch immer begrenzte Anzahl an Impfdosen
könne die meisten Leben retten, wenn sie Menschen zugute käme, die
ein erhebliches Risiko einer schweren Erkrankung haben und noch
ungeimpft sind.

Hintergrund ist, dass in manchen reichen Ländern über
Auffrischungsimpfungen für alle nachgedacht wird, während anderswo
noch kaum jemand geimpft ist. Die WHO hatte bereits Anfang August
einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das
Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf
Impfdosen warten.