Spahn: SPD will aus Deutschland «ein großes Berlin-Mitte» machen

Berlin (dpa) - Der CDU-Politiker Jens Spahn hat die SPD als
«Berlin-Mitte»-Partei attackiert - und dafür spöttische Reaktionen

geerntet. «Bei der SPD habe ich den Eindruck, dass sie aus
Deutschland ein großes Berlin-Mitte machen will. Die Partei schaut
immer weniger auf die Mitte der Gesellschaft, dafür umso mehr auf die
urbanen Akademiker. Das ist bei allen drei linken Parteien so», sagte
der Bundesgesundheitsminister der «Welt» (Freitag»). Er antwortete
dabei auf die Frage, ob man von einer Partei wie der CDU, die derzeit
bei knapp über 20 Prozent stehe, noch von einer Volkspartei sprechen
könne. «Bei der Union auf jeden Fall», sagte Spahn.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) reagierte mit Ironie auf
Spahns abfällige Äußerung. «Es stimmt: Unser Geheimplan sieht vor,

dass jede Gemeinde ab 1000 Einwohnern in Deutschland ein
Brandenburger Tor und einen Fernsehturm sowie ein Reichstagsgebäude
bekommt», kommentierte der SPD-Vize Spahns Äußerungen auf Twitter.
Andere Twitternutzer führten den Gedanken weiter. «Außerdem erhält

jede Stadt ein zusätzliches «Potsdam»», schrieb einer.

Berlin-Mitte gilt als teure Gegend. Dort liegen das Regierungsviertel
und viele touristische Ziele. Spahn (41) hatte schon 2017 mit einer
Berlin-Äußerung für Gesprächsstoff gesorgt. Damals kritisierte er i
n
der «Neuen Osnabrücker Zeitung», dass er in der Hauptstadt mit der
deutschen Sprache bisweilen nicht mehr weiterkomme. «Mir geht es
zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die
Bedienung nur Englisch spricht.»