Simbabwe-Regierung warnt: Ohne Corona-Impfung kein Lohn!

Harare (dpa) - Inmitten der Corona-Pandemie streicht die Regierung
des südafrikanischen Staates Simbabwe Impfverweigerern unter seinen
Staatsbediensteten künftig den Lohn. Der zuständige Leiter des rund
300 000 Mitarbeiter starken öffentlichen Dienstes bestätigte am
Donnerstag in einem Rundschreiben entsprechende Ankündigungen von
Justizminister Ziyambi Ziyambi. «In Übereinstimmung mit dem
Kabinettsbeschluss werden alle Staatsdiener unverzüglich geimpft;
nicht geimpften Mitarbeitern wird nicht erlaubt, sich zur Arbeit zu
melden», heißt es in dem Schreiben von Jonathan Wutawunashe. Wer
nicht geimpft sei, müsse zu Hause bleiben.

Mehrere Gewerkschaften haben Widerspruch gegen die als drakonisch und
diskriminierend empfundene Direktive eingelegt und bereits mit
gerichtlichen Klagen gedroht. «Während wir unsere Mitglieder und alle
Bürger zum Impfen ermuntern, werden wir die Regierung wegen der
Zwangsimpfung definitiv verklagen; Arbeiter oder Bürger sollten nicht
auf Basis ihres Glaubens und ihrer Werte diskriminiert werden - die
Regierung sollte lieber mehr tun für die Verbreitung der Information
über die Bedeutung der Impfung», rügte etwa Robson Chere von der
Lehrergewerkschaft Amalgamated Rural Teachers' Union.

Ziyambi hatte im Radiosender ZiFM betont: «Wer Regierungsbediensteter
ist - zuständig für den Schutz der anderen und der Menschen, denen er
dient - sollte sich impfen lassen; wer seine in der Verfassung
verankerten Rechte genießen will, kann ja kündigen».

Simbabwe steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise und
hat ein sehr schwaches Gesundheitssystem, das bereits vor der
Corona-Pandemie überstrapaziert war. Bereits im Vorjahr hatten
mehrere westliche Botschafter die Regierung von Simbabwe ermahnt, die
Rechte der Bürger nicht im Namen der Corona-Krise einzuschränken.
Simbabwe hat nach offiziellen Angaben bisher mehr als 127 000
Covid-Infektionen und 4551 Todesfälle gemeldet. Nach offiziellen
Angaben gelten seit dem Start der nationalen Impfkampagne im Februar
knapp zwei Millionen der 14,6 Millionen Simbabwer als durchgeimpft.