Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor radioaktiv belasteten Pilzen

Salzgitter (dpa) - Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt
Sammler vor radioaktiv belasteten Pilzen in Wäldern. Vor allem in
Süddeutschland wiesen einige Pilzarten stark erhöhte Mengen des
radioaktiven Isotops Cäsium-137 auf, heißt es im aktuellen
Pilzbericht, über den das BfS am Donnerstag informierte. «Das
radioaktive Cäsium stammt noch immer aus dem Reaktorunfall in
Tschernobyl vor 35 Jahren», erklärte Präsidentin Inge Paulini.

«Gelegentlich auch höher belastete Pilze zu verzehren, ist zwar nicht
verboten. Dennoch sollte man sich über die üblicherweise stärker
belasteten Pilzarten informieren und sie im Wald stehen lassen, um
eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.»

Hohe Cäsium-Werte seien unter anderem bei Maronenröhrlingen,
gelbstieligen Trompetenpfifferlingen und verschiedenen
Schnecklingsarten gemessen worden, hieß es. Unbedenklich seien etwa
der Blutende Wald- sowie Zuchtchampignons.

Stärker belastet seien Pilze vor allem in Regionen, in denen nach der
Atomkatastrophe überdurchschnittlich viel Cäsium abgelagert worden
sei, heißt es in einer Mitteilung des Bundesamtes. Das waren laut dem
Pilzbericht vor allem Gebiete im Süden Bayerns wie der Bayerische
Wald. Aber auch das Osnabrücker Land sowie Teile entlang der Leine
zwischen Hannover und Göttingen, entlang der Elbe zwischen Schwerin
und Magdeburg und bei Lübeck waren betroffen.

Die Belastung sei in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
Vereinzelt würden aber weiterhin Werte von 4000 Becquerel gemessen.
Zum Vergleich: Der Grenzwert für Pilze im Handel liegt bei 600
Becquerel.