Thüringen für bundesweite Regelung bei Quarantäne-Entschädigung

Erfurt (dpa/th) - In der Diskussion um Entschädigungen bei
Verdienstausfällen durch behördlich angeordnete Quarantäne für
Ungeimpfte hofft Thüringen auf eine bundesweit einheitliche Regelung.
Das Thema werde derzeit auf Staatssekretärsebene zwischen Ländern und
Bund beraten, sagte eine Sprecherin des Thüringer
Gesundheitsministeriums am Donnerstag in Erfurt. «Es wird ein
bundeseinheitliches Vorgehen angestrebt und dem würden wir uns dann
sicherlich anschließen», so die Sprecherin.

In der Debatte geht es um Entschädigungen, die bisher geleistet
werden, wenn Beschäftigte in vom Gesundheitsamt angeordnete
Quarantäne müssen und dadurch Verdiensteinbußen erleiden. Bisher
können auch Ungeimpfte mit dieser Entschädigung rechnen. Fraglich
ist, ob das so bleibt.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Thüringer SPD-Fraktion,
Cornelia Klisch, positionierte sich gegen die Idee, keine
Entschädigung mehr bei vermeidbarer Quarantäne zu zahlen. «Bei einer

behördlich angeordneten Quarantäne müssen Beschäftigte entschädig
t
werden. Ob ein Beschäftigter geimpft ist oder nicht, darf dabei keine
Rolle spielen», erklärte Klisch.

Eine Streichung der Entschädigung würde Druck ausüben, argumentierte

Klisch. Auch angesichts der Impfquoten in Thüringen sei ein solcher
Schritt «zu früh», wie sie sagte. Vielmehr müsse man noch mehr fü
r
Impfungen werben und niedrigschwellige Angebote machen.

Auch die Thüringer AfD-Fraktion hatte die Pläne bereits am Wochenende
abgelehnt. AfD-Fraktionschef Björn Höcke sprach von «unerträglichen

kommunistischen Erziehungs- und Druckmethoden von Rot-Rot-Grün». Das
Ende der Entschädigung wird auch in anderen Bundesländern diskutiert.