Ärger bei Lehrerverbänden: Lolli-Tests zu kurzfristig

München (dpa/lby) - Die Ruhe währte nur kurz: Unmittelbar nach Beginn
des neuen Schuljahrs haben sich Lehrervertreter am Mittwoch zornig zu
Wort gemeldet. Grund für den Unmut ist einmal mehr das Vorgehen des
Kultusministeriums - speziell die Vorgaben zu den kurzfristig
einzuführenden Lolli-Tests an Grund- und Förderschulen sowie die
Organisation von Impfangeboten.

«Das Schuljahr beginnt, wie das alte geendet hat: Hektik, Stress und
großer Druck. Musste das so sein?», so die Vorsitzende des
Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, Simone Fleischmann, in
München. Erst am Freitag habe das Ministerium die Schulen über die
neuen PCR-Pooltests informiert, bemängelte auch die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW). Mit den kindgerechten Lolli-Tests
zum Lutschen soll es bereits am nächsten Montag flächendeckend
losgehen. «Das ist Wahnsinn», so Landesvize Florian Kohl.

Binnen weniger Tage sollten die Eltern informiert,
Einverständniserklärungen eingeholt, Elternabende abgehalten, Zugänge

zu einer digitalen Schnittstelle erstellt und die Logistik geklärt
sein. «Das ist schlicht unmöglich», betonte Kohl. Fleischmann
kritisierte zudem, dass die Schulleitungen obendrein noch
Impfangebote direkt an den Schulen zu organisieren hätten. Die
Verbände forderten, den Zeitdruck rauszunehmen und Schulen von
nicht-pädagogischen Aufgaben zu entlasten.