Durch Corona weniger Krebserkrankungen entdeckt
München (dpa/lby) - Im Corona-Jahr 2020 ist in Bayern sowohl die Zahl
der neu entdeckten Krebserkrankungen als auch die Zahl der
Krebstherapien zurückgegangen. Experten zufolge hätten viele Menschen
in der Pandemie die Vorsorge vernachlässigt und seien nicht zu
Untersuchungen gegangen, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek
(CSU) am Dienstag in München. «Das kann gefährlich sein.»
«Zwischen Januar und September 2020 ist die Zahl der diagnostizierten
Krebsneuerkrankungen um drei Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum gesunken. Zudem wurden vier Prozent weniger
Therapien vorgenommen», erläuterte der Minister. «Schaut man auf die
einzelnen Monate, zeigt sich ein alarmierendes Bild. Im April 2020
ging die Zahl der registrierten Neuerkrankungen um 18 Prozent, im Mai
um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.»
Der Rückgang betraf vor allem Neuerkrankungen und Operationen in
einem frühen Stadium, bei dem die Heilungschancen besonders hoch
sind. Holetschek appellierte deshalb eindringlich, Vorsorgen zu
Brust-, Darm-, Gebärmutterhals-, Haut- und Prostatakrebs
wahrzunehmen.