Schüler- und Lehrervertreter vermissen «Plan B» für Corona-Schuljah r

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Schülervertreter und die
Lehrergewerkschaft GEW vermissen zum Start des neuen Schuljahrs unter
Corona-Bedingungen in Hessen einen «Plan B». «Es wurde versäumt, gu
te
Konzepte für den Wechselunterricht zu erstellen», sagte
Landesschulsprecherin Jessica Pilz am Dienstag in Frankfurt. «Nur
Präsenzunterricht zu planen, ist ein Wiederholungsfehler.» Sie sprach
sich außerdem für Verbesserung der Hygieneausstattung an den Schulen
aus, etwa Hygienespender in den Gängen oder die Bereitstellung
hochwertiger FFP2-Masken.

Masken nützten allerdings nur, wenn sie auch passten, so Volkmar
Heitmann, Vorsitzender des Landeselternbeirates. «Wir brauchen
FFP2-Masken auch für kleinere Köpfe.» Heitmann sprach sich gegen
Impfaktionen an den Schulen aus, da dies zu großem Ärger in der
Elternschaft führen könne, wenn die Frage einer Impfung
unterschiedlich gesehen werde. Etwas anderes seien beispielsweise
Impfbusse vor den Schulen mit ausführlicher Beratung.

Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen, plädierte für zusätzliche
Förderangebote, mit denen nicht nur Lernrückstände aufgeholt, sondern

auch soziales Lernen gefördert werden solle. Das Nachholen versäumten
Stoffes müsse aber im Schulalltag geschehen, in kleinen Gruppen und
mit Doppelbesetzung in den Klassen, so dass ein Lehrer oder eine
Lehrerin Förderangebote innerhalb des normalen Unterrichts
integrieren könne. Dazu sei allerdings mehr Personal an den Schulen
nötig.