Teenager ab zwölf sollen in Großbritannien Corona-Impfung erhalten

London (dpa) - In Großbritannien sollen Zwölf- bis 15-Jährige eine
Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die obersten medizinischen
Regierungsberater der vier Landesteile sprachen sich am Montag dafür
aus, den Teenagern das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer zu
spritzen. Damit könnten sich insgesamt etwa drei Millionen
Jugendliche impfen lassen. Premierminister Boris Johnson hatte
deutlich gemacht, dass er der Empfehlung der Mediziner folgen werde.
Vermutlich werden die Impfdosen in der Schule oder mit Vermittlung
der Schulen verabreicht.

Zunächst wird den Teenagern nur je eine Dosis gespritzt. Ob sie auch
- wie Erwachsene - eine zweite Dosis erhalten, soll nun geprüft
werden. Dafür seien mehr internationale Daten nötig. Eine
Entscheidung wird nicht vor Frühling erwartet. In Deutschland können
sich Zwölf- bis 15-Jährige bereits seit Juni impfen lassen und
erhalten zwei Dosen im Abstand von einigen Wochen.

Zuvor hatte die britische Impfkommission sich gegen eine
flächendeckende Impfung der Zwölf- bis 15-Jährigen ausgesprochen.
Eine Infektion bedeute nur geringe Risiken für diese Altersgruppe.
Die Regierungsberater betonten nun aber, ihre Entscheidung
berücksichtige die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung der
Jugendlichen sowie die Risiken für ihre psychische Gesundheit, falls
sie häufig in der Schule fehlten. Die hoch ansteckende Delta-Variante
mache coronabedingte Fehlzeiten wahrscheinlicher. «Impfungen werden
Bildungspausen vermutlich verringern (aber nicht beseitigen)», hieß
es weiter.