Neue Corona-Verordnung für Rheinland-Pfalz in Kraft getreten

Warnstufe 1 in allen Kreisen und Städten: Mit Beginn des neuen
Systems einer Corona-Warnampel gibt es überall die niedrigste Stufe.
Die dafür maßgeblichen Werte ermittelt das Landesuntersuchungsamt.
Die Sieben-Tages-Inzidenz für Neuansteckungen legt leicht zu.

Mainz (dpa/lrs) - Das öffentliche Leben in Rheinland-Pfalz richtet
sich seit Sonntag nach einer neuen Corona-Verordnung. Die um
Mitternacht in Kraft getretene 26. Corona-Bekämpfungsverordnung
ermöglicht Geimpften und Genesenen «ein sehr großes Stück
Normalität», wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei der
Vorstellung des neuen Regelwerks sagte. Das Ausmaß von
Einschränkungen für alle anderen richtet sich nicht mehr allein nach
der Inzidenz von Infektionen, sondern zusätzlich auch nach der
Belegung der Krankenhäuser und Intensivstationen mit Covid-Patienten.

Die zunächst bis zum 10. Oktober befristete Landesverordnung führt
drei Warnstufen ein. Dabei wird jeder der 24 Landkreise und jede der
zwölf kreisfreien Städte einer von drei Warnstufen zugeordnet, je
nach Infektionsinzidenz (Zahl der Corona-Infektionen bezogen auf
100 000 Einwohner in sieben Tagen), Hospitalisierungsinzidenz (Zahl
der Krankenhauseinweisungen von Covid-Patienten bezogen auf 100 000
Einwohner in sieben Tagen) und Intensivbettenbelegung (Anteil von
Covid-Patienten auf der Intensivstation an der Gesamtzahl der
Intensivbetten).

Am Sonntag befanden sich alle Kommunen in Warnstufe 1, wie eine
Sprecherin des Gesundheitsministeriums mitteilte. Maßgeblich dafür
waren die jeweiligen Daten von Mittwoch, Donnerstag und Freitag. An
diesen Tagen gab es kein Gebiet, in dem mindestens zwei der
Indikatoren über dem Schwellenwert für die zweite Warnstufe lagen.

Die Warnstufe 1 bedeutet etwa, dass an Veranstaltungen in Innenräumen
bis zu 250, an Außenveranstaltungen bis zu 1000 lediglich getestete
Menschen teilnehmen können. Für Geimpfte und Genesene gibt es keine
Begrenzung der Teilnehmerzahl.

Die aktuellen Werte der Indikatoren werden auf der Webseite des
Landesuntersuchungsamts Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Aufgabe der
Kommunen ist es dann, den Zeitpunkt bekanntzugeben, ab dem eine
höhere Warnstufe in ihrem Gebiet gilt.

Am Sonntag meldete das Landesuntersuchungsamt in Koblenz im Vergleich
zum Vortag 299 neue Corona-Fälle (Stand 11.10 Uhr) und einen weiteren
Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19. Die Sieben-Tages-Inzidenz für
die Neuansteckungen pro 100 000 Menschen stieg am Sonntag auf 93,4,
nach 92,5 am Samstag. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag
bei 2,5, nach 2,3 am Vortag. 5,07 Prozent der Intensivbetten in
Rheinland-Pfalz waren am Sonntag laut Landesuntersuchungsamt mit
Covid-19-Kranken belegt (Vortag: 4,70 Prozent).