Minister Lucha: Trotz Corona die Grippe-Impfung nicht vergessen

Die Corona-Pandemie bestimmt noch immer den Alltag.
Gesundheitsminister Manne Lucha sorgt sich, dass die Vorsorge gegen
eine andere Krankheit deswegen in Vergessenheit gerät.

Stuttgart (dpa/lsw) - Im Schatten der Corona-Pandemie könnte das
Risiko der Grippe nach Einschätzung von Gesundheitsminister Manne
Lucha (Grüne) unterschätzt werden. «Durch die Corona-Pandemie ist das

Thema Grippe und Influenza leider aus dem öffentlichen Fokus
geraten», sagte Lucha vor Beginn der Grippe-Saison der Deutschen
Presse-Agentur in Stuttgart. Eine Grippe sei aber keine einfache
Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung.

Schwere Krankheitsverläufe drohen insbesondere bei älteren Menschen,
sagte Lucha. Sie zählen nach Angaben der Ständigen Impfkommission
(Stiko) zur Risikogruppe. «Wir müssen in jedem Fall verhindern, dass
die Intensivstationen zusätzlich belastet werden», erklärte Lucha
weiter. Das Sozialministerium in Baden-Württemberg empfiehlt aber
nicht nur Risiko-Gruppen die Impfung, sondern allen.

Im vergangenen Jahr war die Nachfrage nach Grippeschutzimpfungen im
Südwesten hoch - in zahlreichen Arztpraxen kam es zu Engpässen beim
Impfstoff. Die baden-württembergische Kassenärztliche Vereinigung
(KV) rechnet 2021 mit einer ähnlich starken Nachfrage wie im
vergangenen Jahr.

Beginn der Grippe-Saison ist Anfang Oktober. Üblicherweise hat sie
ihren Höhepunkt im Februar und März. Nach der Impfung dauert es bis
zu zwei Wochen bis zu einem vollständigen Impfschutz.