«Die Krankheit ist belastend» - Ärztekammer wirbt für Corona-Impfun g

Die Spritze auf dem Marktplatz oder vor dem Einkaufszentrum: In der
kommenden Woche soll mit besonderen Aktionen bundesweit die Impfquote
gesteigert werden. Covid-19 trifft laut Niedersachsens
Ärztekammer-Chefin Martina Wenker derzeit fast nur Ungeimpfte.

Hannover (dpa/lni) - Angesichts der vierten Corona-Welle hat
Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker dazu
aufgerufen, sich möglichst schnell gegen Covid-19 impfen zu lassen.
«Die Krankheit ist ungeheuer belastend», sagte die Lungenfachärztin,

die in einem Hildesheimer Krankenhaus arbeitet. In ihrer Klinik gebe
es aktuell neun Covid-19-Patienten, davon vier auf der
Intensivstation. Acht von ihnen seien ungeimpft. Diese Patienten im
Alter zwischen 30 bis 60 hätte es nicht erwischen müssen, betonte
Wenker. Geimpfte Erwachsene schützten zudem auch diejenigen, die sich
nicht impfen lassen können wie Kinder unter zwölf Jahren.

Am Montag (13. September) startet eine bundesweite Aktionswoche, um
die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu steigern. An der Fassade
des Neubaus der Ärztekammer in Hannover wurde ein riesiges Plakat
angebracht, das unter dem Motto «Gemeinsam sind wir stärker» für di
e
Corona-Schutzimpfung wirbt. Sie könne sich auch vorstellen, dass
Influencerinnen auf YouTube über das Impfen aufklären statt
Kosmetikprodukte zu bewerben, sagte die Ärztekammerpräsidentin.

Strengere Vorgaben für Ungeimpfte, um Druck auszuüben, hält Wenker
dagegen für den falschen Weg. Wer kategorisch gegen das Impfen sei,
könne damit nicht überzeugt werden, glaubt sie. «Wir müssen die
Unentschlossenen erreichen», sagte Wenker. Der Vorsitzende des
Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hatte sich sich dagegen für
eine bundesweite Ausdehnung von Zugangsmöglichkeiten nur für Geimpfte
und Genesene ausgesprochen - nicht aber für negativ Getestete.