Angriffe auf Retter: Kassenärzte fordern größeres Problembewusstsein

Erfurt (dpa/th) - Angesichts immer wieder vorkommender Angriffe auf
Rettungskräfte im Freistaat hat die Kassenärztliche Vereinigung
Thüringen (KVT) ein größeres öffentliches Bewusstsein für das Pro
blem
gefordert. Rettungskräfte engagierten sich, um das Leben anderer
Menschen zu retten, und würden ausgerechnet dabei angegriffen. «Das
kann und darf nicht sein», sagte ein KVT-Sprecher in einer Umfrage
der Deutschen Presse-Agentur. Das sei schlicht nicht hinnehmbar. «Die
Ärzte und Rettungsdienste arbeiten für die Menschen, nie gegen sie.»


Nach Zahlen des Thüringer Innenministeriums kommt es im Freistaat
seit Jahren immer wieder zu Angriffen verschiedener Art auf
Rettungskräfte. Die Zahlen schwankten von Jahr zu Jahr leicht und
waren zuletzt - mutmaßlich auch wegen der Corona-Lockdowns im
vergangenen Jahr - leicht rückläufig. So registrierte das Ministerium
nach Angaben eines Sprechers zwischen 2015 und 2020 jedes Jahr etwa
50 bis 70 Angriffe auf Medizinerinnen und Mediziner, Feuerwehrleute
und ähnliche Rettungskräfte.

Inzwischen bieten verschiedene Organisationen ihren Mitgliedern
Schulungen zur Deeskalation oder auch zur Selbstverteidigung an. Die
Nachfrage nach solchen Angebote schien regional sehr unterschiedlich.