Umfrage im Mittelstand: Knappe Mehrheit für Impfpflicht

Berlin (dpa) - Eine knappe Mehrheit von Mittelständlern in
Deutschland ist einer Umfrage zufolge für eine allgemeine Impfpflicht
- wenn dadurch ein erneuter Lockdown verhindert werden könnte. Das
geht aus einer Blitzumfrage des Bundesverbands mittelständische
Wirtschaft (BVMW) hervor.

Gestellt wurde folgende Frage: «Würden Sie einer allgemeinen
Impfpflicht zustimmen, wenn dadurch ein erneuter Lockdown und
Schulschließungen verhindert und die Einschränkungen der
Freiheitsrechte wieder aufgehoben werden könnten?» Mit Ja antworteten
knapp 54 Prozent der Firmen, mit nein 45 Prozent, keine Meinung hatte
knapp ein Prozent. An der Umfrage beteiligten sich rund 2950 Firmen.

BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen
Presse-Agentur: «Das Ergebnis der Umfrage spiegelt die Rat- und
Planlosigkeit der Corona-Politik der Bundesregierung wider. Im
Mittelstand herrscht die große Sorge vor einem drohenden erneuten
Lockdown, der dramatische Folgen für unsere Wirtschaft hätte und für

sehr viele Klein- und Mittelbetriebe das endgültige wirtschaftliche
Aus bedeuten würde. Zudem besteht bei den Mittelständlern
offensichtlich erhebliche Unsicherheit über die Impfstrategie der
Bundesregierung.»

Der Mittelstand brauche endlich Planungssicherheit und eine
Perspektive für die Zukunft, so Jerger. «Hier muss die
Bundesregierung umgehend liefern, ganz unabhängig von der
Bundestagswahl. Jeder weitere Tag schürt die Verunsicherung und die
Zweifel an der Handlungsfähigkeit der Bundesregierung.» Für die
Mehrheit der Mittelständler sei es wichtig, dass es eine klare und
verbindliche Absage an einen erneuten Lockdown gebe.

Die Bundesregierung ist gegen eine Impfpflicht in Deutschland. In den
USA hatten die beiden Internetriesen Google und Facebook angekündigt,
ihre Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten müssten sich vor einer
Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen.