) Bundesregierung: Geöffnete Schulen haben «ganz hohe Priorität»

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat die angestrebte Rückkehr zu
einem vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien unterstrichen,
verweist aber auch auf noch mögliche Corona-Risiken. «Geöffnete
Schulen haben eine ganz hohe Priorität», sagte Regierungssprecher
Steffen Seibert am Montag in Berlin. Nach allem, was Kinder in der
Pandemie durchmachen mussten, sei es sehr zu wünschen, dass nach den
Ferien wie vorgesehen überall wieder Präsenzunterricht möglich sei.


Auch angesichts der ansteckenderen Delta-Virusvariante habe man es
aber «nicht mit einer komplett vorauszusehenden Entwicklung zu tun»,
sagte Seibert. Das Geschehen sei den Sommer über genau zu beobachten.
«Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es lokal zu größeren

Infektionsausbrüchen kommt, auf die dann auch zu reagieren wäre.» Der

Blick nach Großbritannien und Portugal zeige, wie auch bei sehr
positiver Entwicklung durch die Delta-Variante wieder Infektionen in
großer Zahl entstehen könnten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Montag beim «Tag
der Industrie», es sei eines der Hauptziele, das normale Schulleben
so lange wie möglich zu bewahren. Wechselunterricht werde nicht
angestrebt. Es sei auch möglich, nach den Sommerferien ohne diesen zu
starten. In der weiteren Entwicklung könne man Wechselunterricht dann
auch mit den richtigen Instrumenten vermeiden, machte Spahn in einer
auf Englisch geführten Diskussion deutlich. Er nannte nun angebotene
Impfungen für Kinder ab 12 Jahre nach individueller Entscheidung,
regelmäßige Tests und je nach regionalen Infektionszahlen Masken als
eine Option für Präsenzunterricht. Spahn betonte zugleich auch mit
Blick auf Virusvarianten: «Wir müssen auf alles vorbereitet sein.»

Die Bundesregierung verwies zudem auf ein Mitte Juni gestartetes
Förderprogramm für den Einbau von Luftfilteranlagen in Kitas und
Schulen, in denen Kinder bis 12 Jahre betreut werden. Der Bund
übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten.