Polizei will nach Augsburger Krawallnacht Täter rasch identifizieren

Augsburg (dpa/lby) - Nach den massiven Ausschreitungen mit mehr als
einem Dutzend verletzten Polizisten in der Augsburger Innenstadt will
die Kripo die Gewalttäter schnell identifizieren. Dafür werde jede
Möglichkeit genutzt, kündigte Augsburgs Polizeipräsident Michael
Schwald am Montag an. Bei den Ermittlungen gelte eine
«Null-Toleranz-Schwelle», sagte er. Die Polizei habe eine eigene
Ermittlungsgruppe eingerichtet.

In der Nacht zu Sonntag hatten sich nach Angaben der Polizei bis zu
1500 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße versammelt. Die
«Maxstraße» ist die bekannteste Feiermeile in Bayerns drittgrößte
r
Stadt. Laut Polizei wurden Rettungskräfte und Polizisten aus der
Menschenansammlung heraus mit rund 200 Flaschen beworfen, beleidigt
und Einsätze massiv behindert. Dadurch wurden 15 Polizisten leicht
verletzt.

Es gebe von den Krawallen gute Videoaufnahmen, erklärte Schwald.
Diese würden nun eventuell auch für die Veröffentlichung von
Fahndungsbildern genutzt. Die Kriminalpolizei hat zudem Zeugen
aufgerufen, eigene Fotos und Videos zur Verfügung zu stellen. Dazu
bietet das Polizeipräsidium die Möglichkeit an, das Material über
eine eigene Internetseite an die Ermittler zu übermitteln.

Die Stadt kündigte an, dass in Zukunft in der «Maxstraße» noch
weitere Einschränkungen gelten würden. «Ich bin entsetzt», sagte
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Vergleichbare Ausschreitungen
habe es bislang in Augsburg nicht gegeben. «Wir werden nicht dulden,
dass sich so etwas noch einmal wiederholt.»