Inselbewohner in Brasilien für Studie gegen Covid-19 geimpft

Rio de Janeiro (dpa) - In einem Modellprojekt sind Bewohner der Ilha
de Paquetá in Brasilien gegen das Coronavirus geimpft worden. Ziel
der Aktion am Sonntag war es, alle 3530 Erwachsenen der Insel in der
Guanabara-Bucht bei Rio de Janeiro innerhalb eines Tages zu impfen,
wie die brasilianische Nachrichtenplattform G1 berichtete. Der
Feldversuch mit dem Vakzin von Astrazeneca soll Hinweise über die
Sicherheit des Impfstoffs liefern und Aufschluss darüber geben,
inwiefern die Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung auch die
nicht geimpften Kinder und Jugendlichen vor eine Infektion schützt,
wie der Leiter des Gesundheitsamts von Rio de Janeiro, Daniel Soranz,
erklärte.

«Impfen ist immer spannend, vor allem, wenn wir an die Bedeutung der
Forschung denken, die den Impfstoff und die Auswirkungen auf die
Übertragung bewertet», sagte die Präsidentin der
Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz), Nísia
Trindade. In den kommenden Wochen und Monaten soll zudem beobachtet
werden, ob bereits die erste Dosis des Impfstoffs die Übertragung von
Fällen in der Region vollständig verhindert oder ob dies erst nach
der zweiten Dosis geschieht.

Rios Bürgermeister Eduardo Paes hatte zuletzt angekündigt, nach dem
Abschluss der Impfkampagne im September eine Karnevalsfeier auf der
Ilha de Paquetá zu organisieren. Die Party sei ausschließlich für die

Inselbewohner und könnte ein Testlauf für künftige
Großveranstaltungen auf dem Festland sein, hieß es aus dem Rathaus.
Der weltberühmte Karneval in Rio de Janeiro im Februar war wegen der
Corona-Pandemie abgesagt worden.