Blaualgen trüben Badespaß in Niedersachsen - aber keine Badeverbote
Bei den aktuell hochsommerlichen Temperaturen lockt ein Sprung in
einen kühlen Badesee - doch stellenweise machen sich dort gefährliche
Blaualgen breit. Besonders ein großer Binnensee ist betroffen.
Hannover (dpa/lni) - An einigen Badeseen in Niedersachsen müssen sich
Badegäste und Schwimmer vor gesundheitsgefährdenden Blaualgen in Acht
nehmen. Derzeit gilt für acht von 273 Badestellen im Land eine
Warnung vor Cyanobakterienblüten, sogenannten Blaualgen, wie das
Landesgesundheitsamt in Hannover mitteilte. Gleich fünf Warnungen
gelten für Badestellen am Zwischenahner Meer im Ammerland. Auch am
Otterstedter See (Kreis Verden) sowie am Ricklinger Bad und am
Siebenmeterteich in Hannover wurden vermehrt Blaualgen festgestellt.
Blaualgen rufen Hautreizungen hervor. Beim Verschlucken können sie
Schwindel und Erbrechen verursachen. Badeverbote wegen der Blaualgen
gibt es aktuell noch nicht. Badegäste sollten aber auf Hinweise
achten, rät das Landesgesundheitsamt. Grundsätzlich sollten Badegäste
die Sichttiefe prüfen. Wenn im knietiefen Wasser die Füße wegen einer
grünlichen Färbung nicht mehr zu sehen sind, sollte auf ein Bad
verzichtet werden.
Biologisch gesehen sind Blaualgen Bakterien. Ursachen eines starken
Wachstums können ein hoher Phosphatgehalt im Wasser und sommerliche
Temperaturen sein. Der derzeitige Aufkommen von Blaualgen sei nicht
ungewöhnlich, teilte das Landesgesundheitsamt mit. «Bei anhaltend
warmen Wetter ist auch an weiteren Badestellen mit Massenvermehrung
von Cyanobakterien zu rechnen, während das Geschehen an den aktuell
betroffenen Stellen vielleicht schon wieder abnimmt», hieß es.