) Lufthansa-Chef bei Entwicklung von Geschäftsreisen optimistischer

München (dpa) - Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet langfristig mit
einem weniger drastischen Einbruch bei Geschäftsreisen nach der
Pandemie als bisher angenommen. «Ich war bisher von einem Rückgang
von 10 bis 20 Prozent ausgegangen. Inzwischen glaube ich, dass das
Minus eher 10 als 20 Prozent erreichen wird», sagte Spohr der
«Süddeutschen Zeitung» (Samstag).

Der Konzern rechne damit, dass die Geschäftsreisenden vom dritten
Quartal an sehr deutlich zurückkommen würden, sagte Spohr. Je länger

die Krise dauere, desto geringer werde der Anteil der Reisen, die
vollständig durch Videokonferenzen ersetzt würden. «Die Leute haben
genug von Begegnungen per Videokonferenz. Sie wollen und müssen sich
wieder persönlich sehen», bekräftigte Spohr. Ihm zufolge werden
einige Gäste wegen des Platz- und Komfortangebots auch privat die
teureren Klassen Business und Premium Economy nutzen.

Nach den tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr, staatlichen Hilfen und
einem Stellenabbau hatte die Lufthansa auch im ersten Quartal einen
Milliardenverlust eingeflogen. Für das Gesamtjahr erwartet das
Management, dass der Konzern im Tagesgeschäft weniger Verlust als
2020 macht. Zuletzt hatte Spohr angekündigt, die Milliardenhilfen der
Regierung noch vor der Bundestagswahl am 26. September zurückzahlen
zu wollen.