Umfrage: Mehrheit japanischer Firmen sieht Olympia in Tokio skeptisch

Tokio (dpa) - Die Mehrheit japanischer Firmen sieht die Olympischen
Spiele in Tokio einer kürzlichen Umfrage zufolge skeptisch. Demnach
sprachen sich 64 Prozent der 9163 von der Kreditforschungsagentur
Tokyo Shoko Research landesweit zwischen dem 1. und 9. Juni befragten
Unternehmen für eine Absage der Spiele beziehungsweise für eine
erneute Verschiebung aus. Das seien 8,1 Prozentpunkte mehr als noch
in einer Anfang Februar durchgeführten Umfrage, heißt es in der am
Samstag von der Nachrichtenagentur Kyodo zitierten Firmenumfrage.

Zugleich sank der Anteil der Unternehmen, die sich in der Umfrage für
eine Austragung der Olympischen Spiele wie geplant aussprachen, egal
ob mit oder ohne Zuschauer: von 43,8 Prozent auf 35,9 Prozent. Als
Gründe für die wachsende Skepsis wurde der langsame Impfprozess und
die Sorge vor einem Wiederanstieg der Corona-Infektionen angegeben.

Ungeachtet der Sorgen auch von Experten und der breiten Ablehnung in
Japans Bevölkerung setzen Japans Olympia-Macher und das IOC die
letzten Vorbereitungen für die Spiele fort. Das Mega-Event war wegen
der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden und soll nun am 23.
Juli eröffnet werden. Für die Spiele in Tokio gelten äußerst streng
e
Verhaltensregeln. Am kommenden Montag soll bei einem Treffen der
Regierung mit der Stadtverwaltung von Tokio, dem Organisationskomitee
und dem Internationalen Olympischen sowie Paralympischen Komitee
entschieden, ob und wieviele heimische Zuschauer zugelassen werden
sollen. Zuschauer aus dem Ausland sind bereits ausgeschlossen worden.