Spahn rechtfertigt Vorgehen bei Masken-Beschaffung

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sein Vorgehen
bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken gegen Kritik verteidigt.
«Es wäre doch niemand auf die Idee gekommen, in China
nicht-zertifizierte FFP-2-Masken zu bestellen, wenn es in Europa
zertifizierte FFP-2-Masken gegeben hätte», sagte Spahn dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die ganze Welt habe in
China gekauft. Spahn sagte: «Manchmal fühle ich mich wie bei der
Feuerwehr, die einen Großbrand gelöscht hat und die dann zu hören
bekommt, dass dabei Wasser daneben gelaufen ist.» Für ihn zähle am
meisten, dass man die Pandemie gemeinsam unter Kontrolle gebracht
habe.

Der Bundesrechnungshof hatte eine «Überbeschaffung» von
Corona-Schutzmasken moniert und beklagt, die aufgewendeten
Haushaltsmittel in Milliardenhöhe seien «nicht wirtschaftlich für
eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt» worden. Zudem hatte ein
Streit über möglicherweise minderwertige, in China bestellte
Corona-Schutzmasken die Koalition belastet.

Spahn räumte ein: «Ich sage im Nachhinein nicht, dass wir alles
richtig entschieden haben. Aber wir haben nach bestem Wissen und
Gewissen entschieden.» Die Beschaffung der Masken sei teuer gewesen.
«Aber keine Masken zu haben, wäre uns deutlich teurer zu stehen
gekommen. Auf dem Markt herrschte damals eine Wildwest-Situation. In
einem Jahr wird der Bundesrechnungshof übrigens mit Sicherheit sagen,
wir hätten zu viel und zu teuer Impfstoff bestellt», sagte der
Minister.

In dieser größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik hätten
kurzfristig Dinge zum Schutz der Bevölkerung gefehlt. «Wenn Sie dann
als Gesundheitsminister die Wahl haben, ob in der nächsten Woche
Kliniken den Betrieb einstellen, weil sie keine Masken mehr haben
oder ob sie unkonventionell Masken besorgen - da habe ich mich für
den unkonventionellen Weg entschieden.»