Rasant steigende Covid-Zahlen: Uganda erläßt 42 Tage Ausgangssperre
Kampala (dpa) - Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat aufgrund rasant
steigender Corona-Infektionen scharfe Restriktionen erlassen. Das
ostafrikanische Land befinde sich ab sofort für 42 Tage im «totalen
Lockdown», sagte Museveni am Freitag. Ugandas rund 45 Millionen
Einwohner müssten zuhause bleiben. Lediglich Fahrzeuge, die wichtige
Fracht oder kranke Menschen transportieren, seien auf der Straße
zugelassen.
Die Zahl der Neuinfektionen in Uganda war nach Angaben der Africa
CDC, der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), mit
11 704 Neuinfektionem am Freitag im Wochenvergleich so hoch wie nie
zuvor. Man habe die Nachbarländer um Sauerstoff gebeten, sagte die
Gesundheitsberaterin Musevenis, Monica Musenero, der Deutschen
Presse-Agentur. «Die Zahl der Fälle steigt stetig. Wir versuchen,
woher auch immer, Sauerstoffzylinder zu beziehen», sagte Musenero.
Man benötige mindestens 15 000 davon. Auch die Armee sei angewiesen,
Sauerstoff zu produzieren, bestätigte eine Militärsprecherin der
dpa.
In Uganda, wie auch in 13 weiteren afrikanischen Ländern, breitet
sich die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus weiter
aus. Insgesamt wurden laut CDC rund 5,1 Millionen Infektionen in
Afrika dokumentiert. Den Angaben zufolge sind rund 136 000 Menschen
an den Folgen gestorben. Die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit
seinen 1,3 Milliarden Menschen dürfte allerdings höher liegen.