Müller: Abfüllung von Impfstoffen in Afrika erstmalig ab April 2022

Dakar (dpa) - Der westafrikanische Senegal soll ab April 2022 mit dem
Abfüllen von Corona-Impfstoffen beginnen können - als erstes Land in
Afrika. Das sagte Entwicklungsminister Gerd Müller am Freitag zum
Abschluss seiner Westafrikareise in der Hauptstadt Dakar. Am Vortag
hatte Müller dem Institut Pasteur im Senegal 20 Millionen Euro zur
Abfüllung und Produktion von Corona-Impfstoffen zugesagt. «Afrika
braucht eine eigene Impfstoffproduktion, um die Bedrohung zu
bekämpfen», so Müller.

Das weltweit hoch angesehene Institut Pasteur, das bereits
Corona-Tests und Impfstoffe gegen Gelbfieber herstellt, ist eines der
wichtigsten Labore auf dem Kontinent. Afrika befindet sich nach
Angaben der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), der
Africa CDC, mit 5,1 Millionen gemeldeten Fällen und 136 000 Toten mit
dem Virus in der dritten Welle der Pandemie. Bislang ist laut der
Weltgesundheitsorganisation erst ein Prozent der afrikanischen
Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden Menschen vollständig gegen
Covid-19 geimpft worden.

Der Senegal ist der letzte Stopp von Müllers fünftägiger Reise, in
dessen Zentrum der Kampf gegen die Corona-Pandemie und die
wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise stehen. Müller hatte
zuvor Togo, Gambia und Sierra Leone besucht.