Gesundheitssenatorin warnt vor Verbreitung der Delta-Variante

Berlin (dpa/bb) - Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat
angesichts der Risiken durch die ansteckendere Delta-Variante zu
Vorsicht gemahnt. «Wir haben gerade umfassend gelockert. Jetzt müssen
wir abwarten beziehungsweise alle miteinander dafür sorgen, dass die
Entwicklung nachhaltig ist», sagte Kalayci am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. «Wir Berlinerinnen und Berliner müssen vorsichtig
bleiben, da die Verbreitung der Delta-Variante als Risiko da ist.»

Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung gibt es in Berlin derzeit 156
nachgewiesene Fälle der zuerst in Indien entdeckten
Coronavirus-Variante. Es sei aber eine Zunahme der Delta-Variante bei
insgesamt abnehmenden Infektionszahlen zu beobachten. Die
Sieben-Tag-Inzidenz in Berlin war am Freitag mit 8,4 zum ersten Mal
seit langem wieder einstellig. Am Donnerstag wurde der Wert noch mit
10,7 und am Mittwoch mit 12,2 angegeben.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat davor gewarnt, Erfolge in der
Pandemiebekämpfung zu verspielen. RKI-Präsident Lothar Wieler sagte
am Freitag in Berlin, durch die ansteckendere Delta-Variante, die
bisher auf niedrigem Niveau in Deutschland kursiere, könne sich das
Virus wieder verbreiten. Vor allem durch Impfen, Masketragen in
Innenräumen und Abstandhalten könnten wiedergewonnene Freiheiten aber
erhalten bleiben, sagte Wieler.

Seit Freitag gelten in Berlin eine Reihe von Lockerungen der
Corona-Maßnahmen. So sind beispielsweise wieder Veranstaltungen im
Freien mit bis 1000 Menschen erlaubt genau wie der Verkauf von
Alkohol ab Mitternacht. Bei Tanzveranstaltungen unter freiem Himmel
dürfen bis zu 250 Personen teilnehmen, wenn sie einen negativen
Corona-Test nachweisen können.