Sexarbeiterinnen haben viele Fragen an Beratungsstelle

Magdeburg (dpa/sa) - Die AWO-Beratungsstelle «Magdalena» für
Sexarbeiterinnen in Sachsen-Anhalt ist in der Corona-Pandemie stark
gefragt. «Die Nachfrage von Beratungen während der Corona-Pandemie
ist hoch. Die Unterstützungsmöglichkeiten bei Antragstellungen von
Sozialleistungen, Notfallgeldern und die daraus folgenden
Existenzängste sind Beratungsschwerpunkte», teilte AWO-Sprecherin
Angelika Heiden am Freitag auf Nachfrage in Magdeburg mit.

Häufiges Thema seien die jeweils geltenden Eindämmungsverordnungen
der Landesregierung gewesen. Die unterschiedlichen Regelungen in den
Bundesländern hätten zu Verunsicherungen geführt. «Seit der
Schließung der Prostitutionsstätten verzeichnet die
AWO-Beratungsstelle Magdalena allein zum Thema Corona-Folgen rund 440
Beratungen», erklärte Heiden. Die Beratungen zu Antragstellungen,
Notfallhilfen und Verordnungsinhalten seien besonders zeitintensiv
und komplex. Es sei Begleitung durch Sprachmittler und Dolmetscher
nötig.

Nach langem Verbot haben Prostitutionsstätten laut Heiden auf der
Grundlage der 13. Landesverordnung ab dem 21. Mai wieder öffnen
können. Zunächst erreichten nur einige Kreise die notwendige geringe
Inzidenz, inzwischen sind die Voraussetzungen flächendeckend gegeben.
«Seitdem nehmen wir eine langsame Wiederaufnahme der Tätigkeit der
Sexarbeiter*innen wahr», so Heiden. Die aktuelle 14. Landesverordnung
schreibt einen Anwesenheitsnachweis vor sowie den Nachweis eines
negativen Testergebnisses, soweit jemand nicht komplett geimpft oder
genesen ist.