Spahn: Anlass zur Zuversicht für Sommer - aber mit Vorsicht

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat trotz der
entspannteren Corona-Lage für weiter nötige Vorsicht auch in der
anstehenden Hauptreisezeit geworben. «Das kann ein guter Sommer
werden», sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe Anlass
zur Zuversicht, aber vor allem wenn alle dabei vorsichtig blieben.
Spahn verwies auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus,
die sich auch in Deutschland ausbreite. Dies geschehe auf niedrigem
Niveau, aber eben schnell. In Großbritannien zeige sich, dass bei
einer starken Ausbreitung auch vorgesehene Öffnungsschritte wieder in
Frage gestellt werden könnten. Dies gelte es zu vermeiden.

Masken könnten nun bei gutem Wetter vor allem draußen wegbleiben,
sagte der Minister. In Innenräumen und etwa auch in öffentlichen
Verkehrsmitteln sei das Masketragen aber weiterhin wichtig, um sich
und andere zu schützen. Spahn rief Urlauber dazu auf, das inzwischen
flächendeckend verfügbare Netz von Schnellteststellen zu nutzen, um
Infektionsketten bei Reiserückkehrern zu durchbrechen.

In Großbritannien breitet sich die in Indien entdeckte Delta-Variante
aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen
deutlich in die Höhe. Bereits geplante weitere Lockerungen wurden
aufgeschoben. In Deutschland ist diese Virusvariante noch wenig
verbreitet, ihr Anteil steigt aber. Er lag laut jüngstem Bericht des
Robert Koch-Instituts bei 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31.
Mai bis 6. Juni). In der Woche davor waren es noch 3,7 Prozent.

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen
sank weiter auf nun bundesweit 10,3 (Vortag: 11,6; Vorwoche: 18,6),
wie das RKI am Freitag bekannt gab.