Städten gehen geplante Lockerungen nicht weit genug

Hannover (dpa/lni) - Der niedersächsische Städtetag hat die geplanten
Lockerungen der Corona-Regeln als nicht klar genug und nicht
ausreichend bemängelt. Angesichts massiv gesunkener Inzidenzwerte
habe der kommunale Spitzenverband kein Verständnis dafür, dass etwa
an der Maskenpflicht auf Wochenmärkten festgehalten werden solle,
berichtete die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» (Freitag). Diese
Regel aufrechtzuerhalten sei «einem Großteil der Menschen nicht
vermittelbar», urteilte der Städtetag demnach.

Auch für den Sport und die Schwimmbäder könne es weitere Lockerungen

geben, dies werde in der neuen Corona-Verordnung aber einfach
ausgeklammert, sagte der Sprecher des niedersächsischen Städtetages,
Stefan Wittkop, der Zeitung. «Wir lockern überall, doch zwischen
einer Inzidenz von 5 bis 35 gibt es bei den Freibädern dieselben
Beschränkungen - da ändert sich nichts.» Das sei schwer zu erklären
.
Die Kommunen vermissten auch konkrete Regelungen zu Spielplätzen,
Abenteuerspielplätzen sowie Indoorspielplätzen.

Zuvor war bekanntgeworden, dass Niedersachsen die Beschränkungen
angesichts der zunehmend entspannten Lage insbesondere für private
Treffen und Veranstaltungen so schnell wie möglich weiter lockern
will. Nach der neuen Corona-Verordnung ist unter anderem vorgesehen,
bei einer Inzidenz von 10 bis 35 Treffen von bis zu zehn Personen aus
bis zu zehn Haushalten zuzüglich vollständig geimpfter und genesener
Personen zu erlauben. Kinder bis 14 Jahren zählen hierbei nicht mit.
Bei einer Inzidenz unter 10 soll die Zahl von 10 auf 25 Personen
drinnen und 50 Personen draußen erhöht werden.

Treffen darüber hinaus sollen möglich sein, wenn alle Erwachsenen
einen negativen Testnachweis haben. Damit wären Geburtstags- oder
Hochzeitsfeiern, Fußball- oder Grillfeiern, Einschulungsfeiern und
ähnliches möglich. Auch Regelungen für Veranstaltungen sollen
deutlich vereinfacht und gelockert werden. Neu eingeführt werden soll
eine Härtefallregelung für Landkreise, nach der auf strengere Regeln
nach dem Ansteigen der Inzidenz verzichtet wird, wenn es sich um
einen abgrenzbaren Anstieg handelt. An den Schulen soll es bis Ende
September bei der Testpflicht und den Maskenregelungen bleiben.