Senat lockert Maskenpflicht im Freien

Angesichts sinkender Corona-Zahlen müssen im Freien keine Masken mehr
getragen werden. Weniger Glück haben Schülerinnen und Schüler: Für

sie bleibt es auch im kommenden Schuljahr vorerst bei der
Maskenpflicht in Klassenzimmern.

Hamburg (dpa/lno) - Angesichts sinkender Corona-Zahlen müssen in
Hamburg von Freitag an im Freien keine Masken mehr getragen werden.
Voraussetzung ist jedoch, dass genügend Abstand gehalten werden kann,
wie der Senat am Donnerstag mitteilte. Die Maskenpflicht gelte im
Freien nur noch etwa auf Wochenmärkten, in Warteschlangen vor
Geschäften, Gaststätten sowie bei touristischen Stadtrundfahrten. In
Innenräumen, bei religiösen Veranstaltungen, beim Einkaufen, in
Kultureinrichtungen, bei Sportveranstaltungen und jeglichen anderen
Veranstaltungen in geschlossenen Räumen muss weiterhin eine
medizinische Maske getragen werden - das gilt auch für Schulen.

Dort soll auch zu Beginn des neuen Schuljahres Anfang August in den
Klassenzimmern weiter Maske getragen werden. Zudem sollen die
Schülerinnen und Schüler auch nach den in der kommenden Woche
beginnenden Sommerferien zwei Mal pro Woche getestet werden, kündigte
die Schulbehörde an. Auch die Lüftungs- und Hygieneregeln bleiben
demnach vorerst in Kraft. An allen Schulen soll es im kommenden
Schuljahr einen vollen Präsenzunterricht unter Beibehaltung der
geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen geben.

«Immer neue Virusvarianten und die Probleme bei der Beschaffung des
Impfstoffes bleiben ein Risiko. Deshalb gilt: Lieber testen und
lüften als Schulen schließen», erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD
).
In mehreren anderen Bundesländern wie im Saarland oder in
Rheinland-Pfalz haben die Landesregierungen bereits beschlossen, dass
die Schülerinnen und Schüler keine Maske im Unterricht mehr tragen
müssen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist am
Donnerstag nach Angaben der Gesundheitsbehörde um nur 21 Fälle
gestiegen. Das sind 31 weniger als am Mittwoch und 37 weniger als vor
einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, sank von
14,6 auf 12,7. Vor einer Woche hatte der Wert noch 17,4 betragen. In
Hamburger Krankenhäusern wurden Stand Mittwoch 51 Covid-19-Patienten
behandelt. Das sind genauso viele wie am Dienstag, aber zehn weniger
als vor einer Woche. Auf den Intensivstationen lagen 27 Corona-Kranke
- zwei weniger als am Dienstag und fünf weniger als vor einer Woche.

Die Zahl der an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen
Menschen stieg laut RKI um 1 auf 1582. Im Gedenken an sie möchten die
SPD-Regierungsfraktion und die CDU-Opposition in der Hamburgischen
Bürgerschaft nach dem Vorbild Schleswig-Holsteins einen
Erinnerungsort für die Angehörigen schaffen. «Mit dem Abklingen der
Infektionszahlen ist nun die Zeit gekommen, in der sich die
Gesellschaft diesen Menschen zuwendet und noch stärker Anteil nimmt»,
betonte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf.

Unterstützung kam vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Dennis Thering: «Die
Corona-Pandemie hat auch in Hamburg viele Opfer gekostet und viel
Leid verursacht. Als CDU-Fraktion unterstützen wir daher den
Vorschlag, für die Opfer des Corona-Virus einen würdevollen Ort der
Trauer und Erinnerung in Hamburg zu schaffen.»

Der Landtag in Kiel hatte sich am Mittwoch mehrheitlich für einen
Gedenkort ausgesprochen. Wo und in welcher Form ein solcher Ort
entstehen soll, ist aber noch offen. Die SPD hatte mit einem Antrag
den Anstoß für das Vorhaben gegeben.