Versuchter Mord auf Station - Prozess gegen Krankenpfleger startet

Saarbrücken (dpa) - Vor dem Landgericht Saarbrücken beginnt an diesem
Freitag (13.00 Uhr) ein Prozess wegen versuchten Mords gegen einen
Gesundheits- und Krankenpfleger. Dem 29 Jahre alten Deutschen werden
von der Staatsanwaltschaft mehrere Fälle vorgeworfen, in zwei ist von
gefährlicher Körperverletzung die Rede. Für den Prozessauftakt hat
die Verteidigung nach Aussage einer Gerichtssprecherin eine
Einlassung zur Person und zur Sache angekündigt.

Der Angeklagte war von Anfang 2015 bis Frühjahr 2016 in der
SHG-Klinik Völklingen sowie anschließend im Frühsommer 2016 in der
Uniklinik in Homburg auf Intensivstationen beschäftigt. Dort soll er
Patienten nicht ärztlich verordnete und medizinisch nicht indizierte
Herz-Kreislauf-wirksame Medikamente verabreicht und den Tod der
Patienten billigend in Kauf genommen haben. Er habe beabsichtigt,
«sich durch die eigenhändig durchgeführten Reanimationsmaßnahmen
emotionale Befriedigung sowie Anerkennung von Kollegen und Ärzten zu
verschaffen», so der Vorwurf.

Bei den betroffenen Patienten handelte es sich um zwei Frauen im
Alter von jeweils 77 Jahren sowie drei Männer im Alter von 31, 58 und
81 Jahren. Für den Prozess wurden 25 Verhandlungstage angesetzt. Ein
Urteil könnte demnach am 28. Dezember fallen.