ADAC: Drogenfahrer unentdeckt am Steuer

München (dpa) - Viele Autofahrer sind nach Einschätzung des ADAC
unentdeckt unter dem Einfluss von Designerdrogen unterwegs. Im
vergangenen Jahr seien rund 27 000 Medizinisch-Psychologische
Untersuchungen (MPU) wegen Rauschgifts und Medikamenten durchgeführt
worden. Bei einer vom ADAC geförderten Studie des Instituts für
Rechtsmedizin der Universität München stiegen vier Prozent der
Probanden unbemerkt auf Designerdrogen um.

Weil die Abstinenzkontrollen ohne Befund blieben, bekamen sie den
Führerschein zurück. Auf 27 000 drogenbedingte MPU hochgerechnet,
«würde dies über 1000 Kraftfahrern entsprechen, welchen
fälschlicherweise die Fahrerlaubnis wieder erteilt wurde, obwohl sie
weiterhin Drogen konsumiert hatten». Designerdrogen gehörten nicht
zum Testspektrum der heute üblichen Haar- und Urinproben, hieß es vom
ADAC.

ADAC-Stiftung-Vorstand Andrea David sagte am Donnerstag: «Der Konsum
von Neuen Psychoaktiven Substanzen kann dramatische Auswirkungen auf
die Verkehrssicherheit haben.» Sie hoffe, dass der
Untersuchungsumfang ausgeweitet werde.