Spahn gegen Blockaden bei digitaler Gesundheit

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will
mögliche Blockaden bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens
verhindern. «Wir wollen möglichst viele mitnehmen, aber ich kann auch
nicht auf den Letzten warten, das können wir uns einfach nicht
erlauben», sagte Spahn am Donnerstag bei einer Veranstaltung des
Sachverständigenrats Gesundheit in Berlin. Seit Jahresbeginn gibt es
die elektronische Patientenakte (ePA) als freiwilliges Angebot für
die Krankenversicherten. Gesundheitsdaten wie Arztbefunde und
Röntgenbilder können so aufs Smartphone geladen werden.

Das elektronische Rezept auf dem Smartphone ist ab kommendem Jahr
vorgesehen, nachdem es am 1. Juli bereits testweise in Berlin und
Brandenburg startet. «Wir werden mit dem elektronischen Rezept
schrittweise beginnen», sagte Spahn. Auch Rezepte etwa für Heilmittel
kämen digital dazu. Somit würden auch die Leistungserbringer
untereinander stärker vernetzt.

Spahn sieht es als nötig an, Tempo bei der Digitalisierung zu machen,
damit Deutschland entsprechende Angebote nicht von woanders
vorgesetzt bekommt. «Die Frage ist nicht, ob es kommt, sondern ob wir
es selbst gestalten oder ob es andere machen.» Er wolle nicht die
Wahl haben, ob «Apple oder Alibaba» digitale Gesundheitsangebote
machten, sagte er mit Blick auf die entsprechenden IT-Giganten aus
den USA und China.