Corona-Lockerungen: Italien will Maskenpflicht draußen beenden

Rom (dpa) - Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren
Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu.
Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der
Corona-Schutzmasken für den Außenbereich fällt, war am Donnerstag
noch offen. Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: «Die
Maske draußen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der
Regierung, und es ist nahe.» Zeitungen spekulierten über Mitte Juli,
andere hielten eine schnellere Lockerung für möglich. In Südtirol, wo

die Landesregierung oft einen Sonderkurs in der Corona-Politik fährt,
fällt schon ab Montag (21. Juni) die generelle Maskenpflicht draußen.

Der Chef der in Italien mitregierenden rechten Lega, Matteo Salvini,
machte nach eigenen Angaben bei einem Gespräch mit Premier Mario
Draghi in Rom Druck auf eine schnelle landesweite Lockerung. Er
sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa über eine mögliche
Perspektive «von Tagen» für die «Freiheit beim Atmen». Draghi ist
für
seinen vorsichtigen Kurs bei der Entschärfung von Vorschriften
bekannt. Außenminister Di Maio von der populistischen
Fünf-Sterne-Bewegung erläuterte: «Wir warten schon seit Monaten auf
diesen Moment, und jetzt, wo die Zahlen zeigen, dass wir die
Gesundheitskrise überwinden, muss man schneller vorangehen.» Vor zwei
Monaten habe es mehr als 3000 Covid-19-Patienten auf
Intensivstationen gegeben, am Vortag seien es etwa 470 gewesen.

In der Autonomen Provinz Südtirol in den Alpen muss die Corona-Maske
ab Montag im Freien nur noch bei Menschenansammlungen getragen
werden. Die Bürger müssen den Mund-Nasen-Schutz aber weiter dabei
haben, wie die Landesregierung am Dienstag in Bozen angekündigt
hatte. Für Innenräume etwa in Geschäften, Museen, Bussen, Zügen und

Restaurants, dürfte die Tragepflicht in Italien zunächst unverändert

bleiben.