Corona-Regeln für Unternehmen auch im Sommer

Berlin (dpa) - Für Unternehmen in Deutschland sollen trotz sinkender
Ansteckungszahlen auch über den Sommer einige Corona-Regeln weiter
gelten: Die Betriebe müssten weiterhin mindestens zweimal in der
Woche ihren Beschäftigten Corona-Tests anbieten und nach wie vor auch
bestimmte Hygieneregeln einhalten, sagte Bundesarbeitsminister
Hubertus Heil (SPD) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin.

Eine entsprechende Neufassung der Ende Juni auslaufenden
Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Vorgaben für Flächen, Abstände
und Masken am Arbeitsplatz macht, soll nach Heils Angaben am
kommenden Mittwoch im Kabinett beschlossen werden. Man könne die
Arbeitsschutzregeln mit Blick auf Corona ein Stück lockern, weil die
Inzidenzen dies hergäben. «Aber ich sage trotzdem: Vorsicht an der
Bahnsteigkante.» Die Regeln schützten Beschäftigte und würden helfe
n
Betriebe offen zu halten. Durch Tests am Arbeitsplatz behalte man das
Infektionsgeschehen im Blick und im Griff.

Die in der Bundes-Notbremse verankerte Homeoffice-Pflicht läuft
dagegen am 30. Juni gemeinsam mit der Notbremse aus. Hier ist keine
Verlängerung geplant. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)
kritisierte das. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel bezeichnete es in
der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten»
(Freitagausgaben) als «absolut unverständlich», «dass die Union ein
er
Verlängerung der Homeoffice-Regelungen nicht zugestimmt hat».

Das Risiko sich zu infizieren, sei in geschlossenen Räumen deutlich
höher als draußen. Daher mache es Sinn, in den nächsten Monaten nach

wie vor an der Pflicht zum Homeoffice festzuhalten, sagte Piel. Erst
«wenn nahezu alle Beschäftigten ein Angebot für eine vollständige
Impfung gegen Covid-19 erhalten haben, muss neu diskutiert werden».